15.07.2017

Finance Watch (FW) ist in Deutschland bisher noch vergleichsweise wenig bekannt, weil der Schwerpunkt der Aktivitäten seit der Gründung im Jahr 2011 bisher in Brüssel bzw. auf der EU-Ebene lag. FW hat dort als Mitglieder-NGO und Expertenzentrum vornehmlich Beratungsarbeit für das europäische Parlament zu fachlichen Fragen der Finanzmarktregulierung geleistet und dazu dort gute Kontakte und Expertise aufgebaut. Obwohl Finance Watch über seine Mitgliedsorganisationen und individuellen Mitglieder Kontakte in vielen EU-Ländern hat, so wurde die Lobbyarbeit auf nationaler Ebene in den vergangenen Jahren doch vernachlässigt. Dies soll sich in der Zukunft ändern.

Basierend auf der einer neuen strategischen Ausrichtung seit Ende 2016 strebt FW den Aufbau von bzw. die Integration in nationalen Netzwerken in möglichst vielen EU-Ländern an. Zudem sollen neben dem bisherigen Schwerpunkt Finanzmarktregulierung auch weitere Themen aufgegriffen werden: Sustainable und Green Finance sollen ebenso eine größere Rolle spielen wie Renten- und Versicherungssysteme und FinTechs.

Finance Watch möchte zudem sehr viel stärker als bisher proaktiv mit der Setzung von grundlegenden Themen auftreten und nicht mehr vornehmlich den Gesetzes- und Regulierungsprozessen des EU-Parlamentes folgen. Last but noch least soll Finance Watch selber viel intensiver auch die Zielgruppen „Bevölkerung“ und „zivilgesellschaftliche Gruppierungen“ ansprechen und nicht mehr nur die bisher zumeist im Fokus stehenden (politischen) Experten.

Markus Duscha ist seit Mai 2017 persönliches Mitglied bei Finance Watch. Er wird die neuen Zielsetzungen mit unterstützen, insbesondere in Hinblick auf Vernetzung in Deutschland und Sustainable Finance.